ESSENER DOM
Allein, da er […] bis zum letzten LebensHauch vernunftloß blieb, so was er ausser Stande, seine lezte Willensmeinung zu entdecken.
über Ignatius Fortuna
Im frühen 18. Jahrhundert schenkte der Kaufmann Adam Schiffer der Fürstäbtissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach einen schwarzen Jungen aus Surinam, dessen Vorfahren vermutlich selbst aus Afrika verschleppt worden waren. Der mitgebrachte Junge wurde in Essen getauft und später unter dem Namen Ignatius Fortuna bekannt, diente an ihrem Hof als Kammerdiener. Seine Grabstätte befindet sich noch heute im ehemaligen Waisenhaus auf der Steeler Straße und auch auf einem Gemälde, das sich in der Fürstäbtissin-Franziska-Christina-Stiftung in Essen Steele befindet, ist er verewigt. Wer war er ? Welche Funktionen hatte er am Hof ? Und welche Wirkung hatte er auf die Essener Gesellschaft ?
- Menschen als Geschenke : 1730 wird der vermutlich erste dunkelhäutige Junge in Essen zum Privatbesitz der Fürstäbtissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach (00:00–01:09)
- Die Taufe des „Mohren“: Unter den Augen vieler Schaulustiger wird der Junge auf den Namen Ignatius Christianius Fridericus getauft (01:09–01:55)
- Ein Leben als „Cammer-Mohr“: Am Hof der Fürstäbtissin und ihrer Nachfolgerin nimmt Ignatius bald eine wichtige Stellung ein (01:55–04:50)
- „Vernunftlos“ bis zum Tod : Ignatius Christianius Fridericus stirbt 1789 und wird in der Kapelle des Waisenhauses zu Steele beigesetzt– sein angeblich “unentdeckt” gebliebener letzter Wille wird von seinen Besitzern nicht anerkannt, da ihm als “Mohr” die Fähigkeit zur Vernunft abgesprochen wird (04:50–08:22)
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