- Dodo Schulz (Kulturkoordination EXILE, Essen) über die Bildungsarbeit des KaffeegartenRuhr; gemeinsam mit Eine-Welt-Netz NRW und Alex Kunkel 'Der Röster'; insbesondere am Beispiel 'kolonialer Produkte' wie Kaffee, Kakao, Zucker, Baumwolle. Im Sinne der 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' – BnE der UNESCO geht es dabei aber auch über individuelle Konsum hinaus – bis zu Produktionszusammenhänge in anderen beruflichen Feldern. Schwerpunkt des KaffeegartenRuhr: die Zusammenhänge beim 'Virtuelle Grün' anschaulich zu vermitteln: wenn der Flächenverbrauch Essens – nur zur Produktion von Kaffee, Kakao, Zucker, Baumwolle – tatsächlich auch in Essen stattfinden würde – und nicht 'in Übersee' – dann bliebe von Essen nur[...]
- Botanische Gärten – spielen in Europa und auch in Deutschland während des Kolonialismus eine wichtige Rolle – als Forschungsstätten, um die botanischen Produkte der Kolonien – zu verstehen und zu optimieren. Botanische Gärten und Tropenhäuser werden auch für das Europäische Publikum zum Fenster in die 'koloniale Idee'Fauna und Flora – und die 'Ureinwohner' der Kolonien werden auch in Zoos gemeinsam präsentiert
- Tour durch Gewächshäuser der Gruga mit Dr. Martin Gülpen – u.a. Leiter der Schule Natur;mit Beispielen für – teils immer noch aktuelle – Pflanzen und Produkte mit kolonialem Hintergrund. Insbesondere auch Kakao als Gegenstand der Kinder- und Jugendbildungsarbeit.
KAFFEEGARTEN/GRUGA
Mustergartenanlage im Grugapark – Botanik und Kolonialismus, Fairer Handel, Bildung für nachhaltige Entwicklung
Der Grugapark hat viel zu bieten, inklusive vielfacher Formen der Auseinander- setzung mit dem kolonialen Erbe Essens. Im Kaffeegarten Ruhr geht es um Fairen Handel mit ehemaligen kolonialen Waren : Kaffee, Kakao und Schokolade und um fairen Flächenverbrauch. Dodo Schulz erklärt das Konzept des “Virtuellen Grün”, das eine gerechte Ressourcen- und Flächenverteilung weltweit und in Essen anschaulich darstellt. Rebecca Habermas berichtet über die Forschung der frühen Botanischen Gärten und auch die Gruga selbst war Schauplatz von Pflanzenschauen mit deutlich kolonialer Gesinnung : die Reichsgartenschau von 1938 mit einer Kolonialpflanzenschau. Kaffeegarten Ruhr und die Pflanzenschauhäuser des Grugaparks bieten heute Bildungs- arbeit für Fairen Handel, zum Flächenverbrauch, zu Klimawandel bis zu Kinderarbeit. Mit Angeboten zu außerschulischem Lernen entlang der UNESCO-Programme BnE – Bildung für nachhaltige Entwicklung – im Kaffeegarten Ruhr übrigens auch bei politisch völlig korrektem Kaffee‑, Kakao- und Schokoladen-Genuss.
Der QUIZ Bereich
Dies ist ein Spiel auf Zeit. (Die Stopuhr wird oben eingeblendet) BEREIT?
Was konsumiert wird (z.B. in Essen) muß vorher produziert werden. Kaffee, Kakao, Zucker, Baumwolle – kommen auch heute aus dem 'Globalen Süden' (Afrika, Brasilien, Indo-China); Worum geht es den Bildungsangeboten in Kaffeegarten (und auch im Tropenhaus)?
BnE – Bildung für nachhaltige Entwicklung – ist ein Programm der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) und SDGs – Sustainable Development Goals – Ziele für Nachhaltige Entwicklung
Das Stadtgebiet von Essen ist etwa 210 Quadrat-Kilometer groß. Zieht man die Fläche des 'Virtuellen Grün' ab, mit dem Essen mit Kaffee, Kakao, Zucker und Baumwolle aus dem Ausland versorgt wird – bleiben nur noch 80 Quadrat-Kilometer (38%). Das ist ungefähr so groß wie…
'Hier draußen am van Eupen Haus, sieht man, wie sich das verhält, wenn wir in Essen den Kakao, die Baumwolle und den Zucker hier in Essen auf der Fläche der Stadt Essen anbauen müssten. Das würde heißen von der Stadt Essen würden etwa 38 Prozent der Fläche übrigbleiben, um alle anderen Bedürfnisse der Stadt Essen zu stillen, um Wohnen zu ermöglichen, um Zwiebeln anzubauen, um Kartoffeln anzubauen und vielleicht andere Landwirtschaft zu betreiben.' (O-Ton Dodo Schulz, EXILE)
Das Baedekerhaus steht auch für eine lange Verlagsgeschichte der Unternehmerfamilie Baedeker – mit Anfängen im 18ten Jahrhundert (17-hundert-plus…) Wann wurde das aktuelle Baedekerhaus gebaut?
'Das Baedekerhaus heißt nach den Leuten und der großbürgerlichen Essener Familie, die dieses Haus (…) erbaut haben. Und einer dieser Familienmitglieder dieser wirklich großbürgerlichen Familie war der Diedrich Baedeker.' (O-TON Barbara Scheider)
Botanische Gärten – sind in Funktion und Geschichte – vergleichbar mit…
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'Es gibt also die botanischen Gärten, aber vor allem auch die Zoos sind quasi die Locations für die Völkerschauen gewesen und Zoos fast noch fast noch häufiger als botanische Gärten, wo dann ja man sozusagen den Afrikaner vor den Giraffen angucken konnte, im Grunde genau als Teil des Giraffengehege ist' (O-TON Rebekka Habermas)
Welche Rolle haben Botanische Gärten für den Kolonialismus gespielt?
Es ging – bei den wirtschaftlichen Dimensionen des Kolonialismus – oft vor allem um Kaffee, Kautschuk, Sisal; aus europäischer Sicht – nicht-heimische Pflanzen, die oft auch wissenschaftlich, botanisch unbekannte waren. Sisal für Fasern und Kautschuk aus Gummibäumen, beides in der Zeit – lange vor Chemie und Kunststoffproduktion. Gummiprodukte waren schon Ende des 19ten Jahrhundert im boomenden Fahrradmarkt für Reifen – und später für die Automobilindustrie in großen Mengen gefragt.
Die Idee vom 'Virtuellen Grün' im Bildungsprogramm des KaffeegartenRuhr behandelt – und veranschaulicht – was?
'Der Fokus unserer Arbeit hier liegt aber darauf: Wie sind die Auswirkungen unseres Konsum im globalen Süden?' (O-TON Dodo Schulz)
Die Pflanzenschauhäuser der Gruga haben welchen Zweck?
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3 Funktionen: Wissenschaft – spielt auch beim städtischen Botanischen Garten eine Rolle (wenn auch nicht eine so große wie beim universitären Botanischen Garten); Lehre meint vor allem die vielen Bildungsangebote auch für Schüler*innen und für angehende Lehrer*innen; Öffentlichkeitsarbeit meint auch den Unterhaltungs- und 'Nebenbei-Fortbildungseffekt' für das allgemeine Publikum
Auf dem aktuellen Gruga-Gelände gab es Veranstaltungen, ganz im Sinne des 'kolonialen Gedanken'
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