Kuratorin Mathilde Heitmann-Taillefer stellt den neuen Ausstellungsraum des Museum Folkwang vor – ‚Vermisst in Benin‘; einen Projektraum zur Auseinandersetzung mit Rassismus und anderen Ungerechtigkeiten in der Kunstlandschaft; Benannt nach einer Artbeit von Emeka Ogboh und einer Kunstaktion in Dresden.
Tausende Benin Bronzen des Königspalast sind ab 1897 als ‚Raubkunst’ durch Britische Truppen nach Europa verschleppt worden. Über Jahrzehnte sind sie auf illegalen oder illegitimen Wegen in europäische Museen und Sammlungen gekommen.
Raub der Benin-Bronzen als 'Strafaktion' – "um das Land zu demütigen, um ihnen die Geschichte wegzunehmen“ (Mathilde Heitmann-Taillefer); Die Folgen der illegalen und Illegetime Aneigungen dauern bis heute an.
Erfahrung bei Erforschung und Rückerstattungen von NS-Raubkunst als (Restitution/Provenienz) als hilfreiche Erfahrung bei der Beschäftigung mit Benin-Bronzen. Das Museum Folkwang verfügt nur über eine einzige Benin-Bronze – die – wahrscheinlich – im Rahmen der Essener Kolonialismusausstellung – 1932 – nach Essen gekommen ist – und – Forschungsstand heute – damals von einem Sammler dem Museum[...]
Museums-Strategie des Projektraums: Die eine Beninbronze mit anderen Kunstwerken 'in Dialog setzten'; etwa mit dokumentarischen Fotografien von Robert Lebeck oder auch mit 'afrikanisch-motivierten' Motiven etwa von Pablo Picasso; Durch Präsentation, begleitende Texte und Dialoge als Kunstvermittlung.
Die kunsthistorische Phase des Expressionismus – um den Anfang des 20ten Jahrhunderts herum – bildet auch den Sammlungsschwerpunkt des Folkwang-Gründers Karl Ernst Osthaus – und dessen Künstler*innen waren auch nicht frei vom 'kolonialen Blick' – von Klischees, Stereotypen und Rassismus.
Aufgabe des Museums, der Museen: auf blinde Flecken der Gesellschaft hinzuweisen, Unrechtssituation aufzuzeigen und sie aufzuarbeiten; aktuelle Themen zu diskutieren, erläutern; Auch eine wirkungsvolle Maßnahme dafür: Freier, kostenloser Eintritt ins Museum.