MUSEUM-FOLK­WANG

Koloniale Spuren im Museum, Benin Bronzen, Koloniale Provenienzforschung

Kolo­niale Spu­ren gibt es auch – teil­weise in bun­ten Far­ben – in der Kunst und in vie­len Kunst­in­sti­tu­tio­nen. Das Museum Folk­wang war zu sei­ner Grün­dung, Anfang der 1920er Jahre, das erste Museum Deutsch­lands mit Samm­lungs­schwer­punkt Moderne Kunst und die moder­nen Expres­sio­nis­ten sei­ner Zeit – wie Emil Nolde bis zu Pablo Picasso – gehö­ren heute zur Muse­ums­samm­lung. Aller­dings sind auch sie nicht immer frei vom kolo­nia­len Blick. Zudem ist eine der gerade viel dis­ku­tier­ten Benin Bron­zen im Muse­ums­be­sitz. Kunst und Wert­ge­gen­stände, die bri­ti­sche Trup­pen 1897 aus dem Königs­pa­last Benin geraubt hat­ten und die an Samm­ler und Kunst­in­sti­tu­tio­nen über ganz Euro­pas ver­teilt wur­den. An der Audio­sta­tion ‚Museum-Folk­wang“ erzählt die Kura­to­rin und Pro­ve­ni­enz­for­sche­rin Mat­hilde Heit­mann-Tail­le­fer über den neu ein­ge­rich­te­ten Aus­stel­lungs- und Pro­jekt­raum „Ver­misst in Benin,” , wie man sich hier mit dem kolo­nia­len Blick in der Kunst befas­sen will und wie das Museum um die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Benin-Bronze mit kolo­nia­lis­mus­kri­ti­schen Aktio­nen und Besucher*innen ins Gespräch kom­men will.

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  • Kuratorin Mathilde Heitmann-Taillefer stellt den neuen Ausstellungsraum des Museum Folkwang vor – ‚Vermisst in Benin‘; einen Projektraum zur Auseinandersetzung mit Rassismus und anderen Ungerechtigkeiten in der Kunstlandschaft; Benannt nach einer Artbeit von Emeka Ogboh und einer Kunstaktion in Dresden.
  • Tausende Benin Bronzen des Königspalast sind ab 1897 als ‚Raubkunst’ durch Britische Truppen nach Europa verschleppt worden. Über Jahrzehnte sind sie auf illegalen oder illegitimen Wegen in europäische Museen und Sammlungen gekommen.
  • Raub der Benin-Bronzen als 'Strafaktion' – "um das Land zu demütigen, um ihnen die Geschichte wegzunehmen“ (Mathilde Heitmann-Taillefer); Die Folgen der illegalen und Illegetime Aneigungen dauern bis heute an.
  • Erfahrung bei Erforschung und Rückerstattungen von NS-Raubkunst als (Restitution/Provenienz) als hilfreiche Erfahrung bei der Beschäftigung mit Benin-Bronzen. Das Museum Folkwang verfügt nur über eine einzige Benin-Bronze – die – wahrscheinlich – im Rahmen der Essener Kolonialismusausstellung – 1932 – nach Essen gekommen ist – und – Forschungsstand heute – damals von einem Sammler dem Museum geschenkt wurde.
  • Museums-Strategie des Projektraums: Die eine Beninbronze mit anderen Kunstwerken 'in Dialog setzten'; etwa mit dokumentarischen Fotografien von Robert Lebeck oder auch mit 'afrikanisch-motivierten' Motiven etwa von Pablo Picasso; Durch Präsentation, begleitende Texte und Dialoge als Kunstvermittlung.
  • Die kunsthistorische Phase des Expressionismus – um den Anfang des 20ten Jahrhunderts herum – bildet auch den Sammlungsschwerpunkt des Folkwang-Gründers Karl Ernst Osthaus – und dessen Künstler*innen waren auch nicht frei vom 'kolonialen Blick' – von Klischees, Stereotypen und Rassismus.
  • Aufgabe des Museums, der Museen: auf blinde Flecken der Gesellschaft hinzuweisen,  Unrechtssituation aufzuzeigen und sie aufzuarbeiten; aktuelle Themen zu diskutieren, erläutern; Auch eine wirkungsvolle Maßnahme dafür: Freier, kostenloser Eintritt ins Museum.

Der QUIZ Bereich

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Wer oder was wird in Benin vermisst?

Benin – damaliger Königssitz Nigeria, 1897 von Britischen Truppen zerstört.
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Zahreiche Bronzearbeiten, die den Königspalast geschmückt hatten; rituell, spirituell und dekorativ – wurden systematisch – nach England verschleppt.

Welche Neuigkeit des Museum Folkwang wird hier besprochen?

Das Museum Folkwang sucht nach Formen, sich mit Auswirkungen des Kolonialismus befassen.
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Korrekt! Nicht-Korrekt!

Der Projektraum 'Vermisst in Benin' zeigt die einzige Benin-Bronze im Museumsbesitzt – in unterschiedlichen Zusammenstellungen mit wechselnden anderen Kunstwerken.

Eine der handwerklichen Besonderheiten der Benin-Bronzen?

Hi-Tech in und aus Afrika?
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Korrekt! Nicht-Korrekt!

Europäische Kunstgeschichte wie auch Geschichtsforschung und Ethnologie etc. haben lange Zeit solche technologische und kulturelle Entwicklungshöhe Afrikas bezweifelt.

Worauf spielt der aktuelle Künstler Emeka Ogboh (*1973) mit seinen Plakatarbeiten 'Vermisst in Benin' an?

Emeka Ogboh (* 14. Mai 1977 in Enugu) ist ein nigerianischer Video-, Klang- und Eat-Art Künstler. (Wikipedia)
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Korrekt! Nicht-Korrekt!

Viele künsterlische Arbeiten von Emega Ogboh beschäftigen sich mit dem Thema 'Identität' – was macht Menschen aus; was sind kulturelle Besonderheiten? – etwa seine Klangbilder und Soundinstallationen zur nigerianischen Megastadt Lagos oder seine Arbeiten zur identitätsstiftende Praxis der Nahrungszubereitung.

Welche Rolle spielen z.B. Museen - bei der Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus?

Woher kommen viele Kunstwerke?
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Korrekt! Nicht-Korrekt!

Museen haben sich, erst zögerlich und die vergangen 10 Jahre dann vermehrt, die Herkunft ihrer Kunstwerke (Provenienz) erforscht, die oft im Nationalsozialismus geraubt wurden. (gestohlen, verschleppt, abgepresst – aus eroberten Ländern und von jüdischen Bürgern); seit einiger Zeit wird auch die Herkunft und die Rechtmäßigkeit von Kunstwerken und Handwerkskunst aus den ehemaligen europäischen Kolonien diskutiert; die Benin-Bronzen sind zu einer Art Symbol dafür geworden)

QUIZ-Museum-Folkwang
'We cannot really say you're brilliant'

Das ist alles nicht so ganz korrekt, was Du da angeklickt hast. Kunst und Kolonialimus - das hängt alles enger miteinander zusammen als man denkt. Und im Fall der Benin-Bronzen ist der Zusammenhang ganz aktuell, die Menschen, die sich damit beschäftigen – sind ganz real und ganz lebendig. Hör doch nochmal rein. Es lohnt sich!
Nice!, Ganz Nett, Schon ganz gut!

Du bist auf dem besten Weg, den Irrungen und Wirrungen in der Kunstlandschaft zu durchschauen - zumindest manche, die mit der kolonialen Vergangenheit von vielen Kunstschätzen zusammenhängen. Die Benin-Bronzen sind ganz aktuelle Zeugnisse davon. Weiter so!
Super!

Brilliant! Du bist offenbar eine gute Zuhörerin oder ein Zuhörer. Und Kunst und Kultur – ist deine Sache? Großartig.
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